Léon

Erasmus+-Austausch nach León: „Eine Erfahrung fürs Leben“

Vom 5. bis 12. Juni 2025 nahmen 24 Schüler*innen –hauptsächlich aus der Klasse 6c, aber auch aus den Klassen 7a, 7c, 7d, 7g und 7h– an einem Schüler*innenaustausch teil: Gemeinsam reisten sie nach León in Nordspanien, um dort am Colegio San Claudio eine Woche lang in den Alltag ihrer spanischen Austauschpartner*innen einzutauchen. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die Förderung des EU-Programms Erasmus+.

Ein kleiner Ort mit großer Herzlichkeit

Die erste Begegnung mit den Gastfamilien war für viele ein spannender Moment. „Meine Gastfamilie war sehr nett und offen“, berichtet ein Schüler, während eine andere Teilnehmerin erzählt: „Ich fand den Ort sehr schön – er war klein, aber süß“, und andere ergänzen: „Alle schienen sich zu kennen!“ Auch die Schule wurde genau unter die Lupe genommen: „Sie war viel kleiner als bei uns, aber dafür sehr bunt.“

Ein bunter Mix aus Kultur, Begegnung und Abenteuer

Das Programm ließ keine Langeweile aufkommen: Nach einer Stadtführung und dem Besuch des Colegio San Claudio am Freitag folgten am Wochenende Zeit mit der Gastfamilie am Samstag und ein Familienfest im Park am Sonntag. „Da haben wir gefeiert und neue Leute kennengelernt“.

Der Montag bot gleich zwei Highlights: den Unterrichtsbesuch und einen offiziellen Empfang beim Bürgermeister im Rathaus von León – „Einen Bürgermeister sieht man nicht jeden Tag!“. Am Dienstag stand für viele der „beste Ausflug“ auf dem Plan: ein Besuch der spektakulären Tropfsteinhöhlen von Valporquero. Weitere Highlights der Woche waren ein gemeinsames Fußballturnier, der Besuch des Universitätsmuseums und am letzten Tag regionale Tänze und traditionelle Spiele.

Kulturen vergleichen – Unterschiede erleben

Die Woche bot viele Einblicke in die spanische Lebensweise:

  • „Sie gehen spät ins Bett – so gegen 22:30 oder 23:00 Uhr – und stehen auch später auf.“
  • „Die Schule beginnt erst um 9:30 Uhr und endet früher als bei uns.“
  • „Alles passiert später – Mittagessen, Abendessen, auch die Freizeit.“
  • „Es war so heiß – und in der Schule gab es keinen einzigen Baum!“
  • „Alle sind mit Rollkoffern zur Schule gekommen – das war total ungewohnt!“
  • „Die Schule war abgeriegelt“, bemerkt ein Schüler.

Sprache lernen mitten im Alltag

Besonders spannend war der Austausch natürlich auch sprachlich. Einige sprechen bereits zu Hause in Hamburg Spanisch und konnten ihre Kenntnisse weiter üben oder vertiefen. Viele berichteten aber, dass sie ihr Spanisch verbessert haben – ob bewusst oder ganz nebenbei:

  • „Ich habe mehr Spanisch gesprochen, weil sie kein Deutsch konnten.“
  • „Manchmal habe ich einfach drauflosgeredet – auch wenn es falsch war.“

Und wenn es mal hakte? Dann halfen „Englisch, Zeichensprache oder Google Übersetzer“ – oder, wie eine Schülerin überrascht erzählt: „Wenn ich es nicht verstanden habe, haben sie einfach gesagt: ‚Egal‘.“

Neue Freundschaften

Nicht alle haben direkt neue Freundschaften geschlossen – aber viele nahmen wichtige persönliche Erfahrungen mit:

  • „Wir haben uns gut verstanden, aber richtig befreundet haben wir uns nicht – dafür habe ich mehr Kontakt zu anderen aus meiner Schule bekommen.“
  • „Wir wurden durch eine Wasserschlacht verbunden“, erklärt eine Schülerin.
  • Ein anderer ergänzt: „Gatos“ (Katzen). Und eine weitere Schülerin: „Mein Kuscheltier haben alle gemocht.“

Herausforderungen und Erkenntnisse

Die Woche brachte auch wichtige Erkenntnisse mit sich:

  • „Ich habe gelernt, dass ich viel mehr Spanisch verstehe, als ich dachte.“
  • „Ich traue mich jetzt, einfach zu sprechen – auch wenn ich Fehler mache.“
  • „Ich habe gelernt, wie verschieden Kulturen sein können.“

Einige nannten sprachliche Barrieren oder einen Arztbesuch als ihre größte Herausforderung.

Fazit: Eine Woche, die bleibt

Fast alle würden einen Austausch wie diesen weiterempfehlen. Die Gründe?

  • „Man lernt viel – über andere und über sich selbst.“
  • „Es ist eine Erfahrung fürs Leben.“

Ein Verbesserungsvorschlag wurde übrigens mehrfach genannt: „Das Essen in der Mensa war wirklich nicht so lecker.“

Erasmus+ macht’s möglich

Durch die Förderung von Erasmus+ werden jungen Menschen Türen geöffnet – zu interkulturellem Lernen, gelebtem Miteinander und dem Gefühl, Teil einer gemeinsamen europäischen Idee zu sein.