Inklusion

Vorwort

Das schulische Leben an der Stadtteilschule Stellingen ist von Vielfalt geprägt. Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Stärken werden in neun Jahrgängen von einem multiprofessionellen PädagogInnenteam auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleitet.

Wir SonderpädagogInnen der Stadtteilschule Stellingen gestalten diesen Prozess durch Elternarbeit, Beratung, Unterricht, Teamteaching, enge Zusammenarbeit mit dem Beratungsdienst und dem ReBBZ und nicht zuletzt durch kontinuierliche Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern. Seit Beginn der Umsetzung des Inklusionsgedankens im Hamburger Schulsystem entwickelt sich das Sonderpädagogikteam sowohl personell als auch fachlich weiter. Diese Entwicklung fließt u. a. ein in die teamgestützte und prozess-orientierte Weiterarbeit an unseren inklusiven Konzepten. Zur konzeptionellen Weiterentwicklung, aktuellen Fragen inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie konkreten Fallbesprechungen tagen wir wöchentlich im Gesamt-Team und führen 4xjährlich Konzepttage durch. Außerdem sind VertreterInnen aus unserem Team ständige Mitglieder in allen schulischen Gremien.

Informationen zu unserer Arbeit geben wir gerne. Kontaktieren Sie uns jederzeit telefonisch über das Schulbüro oder per Mail an fachschaft.sonderpaedagogik@sts-stelli.de.

Das Sonderpädagogikteam

Einige Säulen unserer Arbeit sind:

ÜBERGANG GRUNDSCHULE – STADTTEILSCHULE JAHRGÄNGE 5 – 7

  • persönliche Übergabegespräche mit den PädagogInnen der abgebenden Grundschulen 
  • feste Zuständigkeiten der SonderpädagogInnen im Jahrgang 
  • stetiges Beobachten der Lernausgangslage und ggf. Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs
  • Differenzierung des Unterrichtsmaterials und der Leistungserbringung sowie Begleitung im Unterricht, um Lernen am gleichen Gegenstand zu ermöglichen
  • zieldifferente Benotung in Form von individuellen Noten und Berichtzeugnis
  • inklusive Förderplangespräche mit allen beteiligten Pädagoginnen

DIAGNOSTIK

Zu unserer sonderpädagogischen Arbeit gehört es, einen kontinuierlich diagnostischen Blick auf alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule zu haben. Je nach den Herausforderungen, die von Schülerinnen und Schülern zu bewältigen sind, besprechen wir diese kooperativ im Team. So stellen wir sicher, dass alle im Team vertretenden Fachbereiche (Förderschwerpunkte) auf einen Fall schauen können. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Beratungsdienst der Schule und dem ReBBZ macht eine umfassende Kind- Umfeld Analyse möglich. Zusätzlich haben wir in der Schule die Möglichkeit durch Testverfahren Förderschwerpunkte genauer zu fassen bzw. auch abzugrenzen.

INTEGRIERTE LERNGRUPPE „AKKUSTATION“

Die integrierte Lerngruppe „Akkustation“ der Schule ist ein Kooperationsprojekt der Schulbehörde und der Behörde für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Integration.

Zielgruppe: bis zu 7 SchülerInnen der Klassen 5-8 (insbesondere mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung), die zusätzlich zum Regelunterricht und der sonderpädagogischen Doppelbesetzung Unterstützung benötigen.

Angebot: Gruppenangebot an vier Tagen in der Woche für jeweils 2 Unterrichtsstunden. Darüber hinaus werden die SchülerInnen und ihre Familien individuell begleitet, z. B. durch Einzel- oder auch außerschulische Angebote. 

Durchführung: Die AKKU-Station wird von einem Team aus dem Bereich Sonderpädagogik (schulintern) und Sozialpädagogik (außerschulischer Träger: „Das Rauhe Haus“) durchgeführt. 

Weitere Kooperationspartner: das ReBBZ sowie die Jugendämter

WAHLPFLICHTKURSE „FIT IM BERUF“ UND „COACHING“

„Stärken sichtbar machen“     „Das Lernen lernen“

Angebot zur Vorbereitung auf

  • Profilwahl
  • Praktikum
  • ESA
  • Übergang nach Jg. 10

Zielgruppe: 

  • SuS, bei denen eine Abschlussprognose gefährdet oder nicht gegeben ist aufgrund von  Lernschwierigkeiten oder schwacher Arbeitshaltung. 

Ziele

  • Schülerinnen und Schüler treffen in Jg. 8 eine begründete Profilwahl und erstellen aussagekräftige Bewerbungen
  • Schülerinnen und Schüler informieren sich über Berufe, lernen ihre Stärken und Interessen kennen, erstellen aussagekräftige Bewerbungsunterlagen und finden passende Praktikumsplätze
  • Schülerinnen und Schüler erwerben fachliche Kompetenzen zum Erwerb des ESA nach Jg. 9 oder 10
  • Schülerinnen und Schüler erwerben lernmethodische Kompetenzen 
  • Schülerinnen und Schüler gewinnen Perspektiven über den Anschluss nach Klasse 10

Rahmen

  • Maximale Kursgröße 15-16 Schülerinnen und Schüler
  • Mulitprofessionell mit SozialpädagogInnen, SonderpädagogInnen, Teach 1st / Bundesfreiwilligem/r
  • Kurs auf grundlegendem Niveau (G-Noten)

PRAXISPROFIL

Zum Jahrgang 9 wählen die Schülerinnen und Schüler interessenbezogen neue Profile. So werden die Klassen neu eingeteilt. Eins der Profile an der Stadtteilschule Stellingen stellt das Praxisprofil dar. 

Ziel des Praxisprofils ist der Erwerb des ersten Schulabschlusses (ESA) und das Finden einer Anschlussperspektive (z.B. Ausbildung, FSJ, Berufsfachschulen). 

Das Praxisprofil ist in zwei Phasen unterteilt. In Jahrgang 9 arbeiten die Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig zu einem Profilthema. Im Praxisprofil wird vor allem handlungsorientiert gearbeitet und lebenspraktische Inhalte vermittelt, z. B. planen von herausfordernden Unternehmungen oder gründen einer Schülerfirma. Zeitgleich geht es um die Stärkung der Handlungskompetenz, der Motivation der Schülerinnen und Schüler und dem Bewusstwerden der Stärken und Grenzen. 

In Jahrgang 10 nehmen die Schülerinnen und Schüler an einem Langzeitpraktikum teil. Die zwei Praxistage in der Woche dienen dazu die Schülerinnen und Schüler im konkreten Arbeiten reifen zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre berufspraktischen Qualitäten unter Beweis zu stellen und sich so als Auszubildende zu empfehlen. Durch das Langzeitpraktikum haben die Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und auszuprobieren.

Der Unterricht konzentriert sich in beiden Schulstufen in erster Linie auf die Kompetenzen zum Erwerb des ersten Schulabschlusses (ESA). Außerdem vermittelt der Unterricht ausbildungsrelevante Kompetenzen und trägt so zur Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler bei. Der Fokus wird hierbei auf die Arbeitstugenden, wie Ordnung, Struktur, Sozialverhalten, Zuverlässigkeit und Respekt, gelegt.

Grundlage für die Arbeit im Praxisprofil ist eine enge Betreuung durch die Tutorin oder den Tutor. Diese begleiten sie in schulischen und außerschulischen Fragen. Die Tutorin oder der Tutor arbeiten eng in der Berufsberatung und der Suche nach Anschlussperspektiven mit den Schülerinnen und Schülern. Zudem gibt es eine Kooperation mit einer externen Berufseinstiegsbegleitung (BerEb), welche zudem die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereiten.

ÜBERGANGSBERATUNG

Die Übergangsberatung findet in Jahrgang 10 für Schülerinnen und Schüler mit speziellem Förderbedarf statt (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung). Ziel ist es eine geeignete Anschlussperspektive für diese Schülerinnen und Schüler im Beratungsprozess zu finden. 

Im Beratungsprozess werden die Stärken und Fähigkeiten, aber auch Interessen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler genau in den Blick genommen. Dabei geht es vornehmlich darum herauszufinden, in welchem Bereich eine Anschlussmaßnahme in Frage kommt. 

Am Ende der Beratung steht die Entscheidung für einen möglichen Weg. Dabei werden auch Bedürfnisse und Förderbedarfe bei der Schülerin und dem Schüler abgefragt und weitergegeben. 

Die Beratung findet im engen Austausch mit dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung und der Abteilung für Übergangsberatung statt. 

BUNDESFREIWILLIGENDIENST

Unser Team wird in seiner sonderpädagogischen Arbeit durch junge Menschen im Bundesfreiwilligendienst unterstützt. Sie engagieren sich nach der Schulzeit für 1 Jahr in einem sozialen Arbeitsumfeld, um sich für ihren weiteren Bildungsweg zu orientieren. Sie unterstützen an unserer Schule SchüerInnen, denen das Lernen aus verschiedensten Gründen schwer fällt, z. B. in der Leseförderung, Kleingruppenunterstützung und Begleitung im Klassenverband. Auch die Pausenbegleitung ist ein mögliches Aufgabenfeld.

TEACH FIRST

Die Zusammenarbeit der „Stelli“ mit der gemeinnützigen Bildungsinitiative Teach First Deutschland ist ein weiterer Bausteine, beim Streben nach Bildungsgerechtigkeit und bestmöglicher Vorbereitung auf den Sprung vom Schulalltag ins Berufsleben. Teach FirstlerInnen ergänzen für zwei Jahr das sonderpädagogische Team der Schule und nehmen die Rolle einer/r Co-Tutorin der Praxisklassen in Jahrgang 9 und 10 ein. Dabei bringen Teach FirstlerInnen ihre eigenen beruflichen und akademischen Hintergründe mit. So bieten sie eine weitere Perspektive auf die Entwicklung der SchülerInnen und sind zudem Ansprechperson bei schulischen Themen und was sonst alles auf der Seele brennen kann.

Persönliche Schwerpunkte können individuell gesetzt werden, z. B. Aktivitäten in den Bereichen der Berufsorientierung, des wöchentlichen Projekttages in Klasse 9 sowie in der Vorbereitung auf die ESA-Prüfung im Fach Englisch.